Adidas, 1949 von den Brüdern Adolf und Rudolf Dassler gegründet mit Hauptsitz in Herzogenaurach, ist einer der Marktführer von Sportartikelherstellern, der auf der ganzen Welt vertreten ist. Adidas vertreibt unter den bekannten Marken Adidas und Reebok Bekleidung, Schuhe aber auch Brillen sowie Uhren und sonstigen Schmuck.
Adidas beschäftigt insgesamt über 57.000 Mitarbeiter, unter anderem in den Ländern China, den USA oder Frankreich, und erwirtschaftete allein im Jahre 2019 etwa 22 Milliarden Euro.
Das Unternehmen erfreut sich überall großer Beliebtheit und ist seit der Gründung eigentlich stetig im Wachstum.
Adidas verweigert Mietzahlung
Doch in den letzten Tagen brach über Adidas ein großer Shitstorm herein, da das Unternehmen angekündigt hatte in Zeiten des Coronavirus keine Miete mehr für die zurzeit leerstehenden Hallen zu bezahlen.
Dies löste nicht nur in den normalen Bevölkerung Entsetzen aus, sondern auch in der Politik. Der deutsche Arbeitsminister Hubertus Heil von der SPD reagierte mit großem Unverständnis auf diesen Schritt und sagte, dass ein solches Verhalten unverantwortlich sei. Dies begründete er vor allem damit, dass Adidas gerade in den letzten Jahren riesige Umsätze generiert habe und man die aktuelle Krise nur gemeinsam lösen könne. Auch Justizministerin Christine Lambrecht, ebenfalls von der SPD, bezeichnet dieses Verhalten als inakzeptabel und sogar unanständig.
Auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer von der CSU nahm zu dieser Sache öffentlich Stellung. Er meint, dass das Signal, das Adidas damit aussendet genau das falsche ist, denn man würde auch von den normalen Bürgern immer wieder zur Vernunft aufrufen. Und das was Adidas macht ist genau das Gegenteil zu vernünftig, da dieses Verhalten auch von großen Konzerne verlangt werden müsse.
Vielmehr solle Adidas mit ihrem großen weltweiten Einfluss und als Arbeitgeber vieler Menschen als positives Beispiel vorangehen und ein starkes Zeichen in Zeiten des Coronavirus setzen.
Adidas ruderte daraufhin etwas zurück und fühlt sich missverstanden. Das Unternehmen erklärte in einer Stellungnahme, dass sie nicht vorhatten gar keine Miete zu bezahlen sondern es nur um eine Stundung ginge. Auch die Immobilienbesitzer und Versicherungsfonds hätten darauf verständnisvoll reagiert. Außerdem seien Privatpersonen, die nur selten Vermieter von Geschäften sind, davon nicht betroffen und die Mieten würden dort voll bezahlt werden.
Aktuell kann Adidas nur in drei Ländern ihre Geschäfte normal öffnen, weshalb aktuell knapp 60% der Einnahmen fehlen. Daher wurde auch bei Adidas Kurzarbeit für die Produktion und das Lager beantragt.
Die ganze Debatte geht in der Bevölkerung soweit, dass in den sozialen Medien sogar zum Boykott von Adidas aufgerufen wird, was dem eigentlich sehr guten Ruf des Unternehmens zusätzlich Schaden zufügt. Viele Menschen, gerade auch Selbstständige, die ein mittelständisches Unternehmen führen und für die die Coronakrise die Existenz kosten könnte, reagieren mit sehr viel Unverständnis.
Ein Unternehmen wie Adidas könne Umsatzeinbußen über einen längeren Zeitraum viel besser wegstecken, weshalb man sich auf den Arm genommen fühlt.
Auch den Comedian Harry G. reagierte mit Unverständnis auf die ganze Sache und lud sogar ein Video hoch, in dem er seiner Wut freien Lauf lässt. Er bezeichnete das Signal und Verhalten als asozial.